14/10/2024 0 Kommentare
Passt Harry Potter in die Kirche?
Passt Harry Potter in die Kirche?
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Passt Harry Potter in die Kirche?
Kirchenmusiker Michael Schütz bringt am 8. November 2024 um 20 Uhr Abba, Queen und Harry Potter in die Kaiser-Wilhelm-Gedächtnis-Kirche (Karten über den Link bestellbar). In seinem Orgelkonzert zeigt er, dass Popmusik im Kirchenraum ihren Platz hat - und wie viele christliche Motive in "Harry Potter" stecken.
Von Michael Schütz
Die Harry-Potter-Romane von Joanne K. Rowling sind zweifellos einige der einflussreichsten literarischen Werke des 21. Jahrhunderts. Die faszinierenden Geschichten von Magie, Freundschaft und Abenteuer haben nicht nur die Fantasie von Millionen von Lesern auf der ganzen Welt beflügelt, sondern sie haben auch eine überraschende Verbindung zur Kirche und zu christlichen Werten.
Die Hauptgeschichte folgt dem jungen Zauberer Harry Potter, der in der magischen Welt aufwächst und seine Rolle in einem epischen Kampf zwischen Gut und Böse entdeckt. Bei genauerem Hinsehen wird deutlich, dass die Romane weit mehr sind als nur spannende Fantasy-Geschichten. Sie berühren existenzielle Fragen des Lebens und der Moral, darunter Gut und Böse, Leben und Tod, Angst und Vertrauen, Schuld und Vergebung, Liebe, Freundschaft und Mut. Interessanterweise ist die Autorin Joanne K. Rowling selbst eine gläubige Christin und regelmäßige Kirchgängerin.
In Harry Potter stecken eine Menge christlicher Motive
Der Theologe Matthias Frohmann-Stadtlander bemerkt, dass die Harry-Potter-Geschichten ein starkes Plädoyer gegen Rassismus und für Mitmenschlichkeit darstellen, indem sie Hoffnung und Umkehr thematisieren: Das Umfeld der Zauberschule, in der Harry und seine Freunde ihre Abenteuer erleben, bietet den perfekten Rahmen für die Vermittlung dieser moralischen Botschaften. Rowling verwebt geschickt literarische Bilder, um ein Gesamtplädoyer für jüdisch-christliche Werte zu präsentieren.
Liebe, Humanismus und die Verpflichtung zum Guten
Sogar der Vatikan hat die Harry-Potter-Reihe positiv bewertet. Papst Benedikt XVI. lobte die Verfilmungen der Bücher und erkannte die Bedeutung der Geschichten für die Popkultur an.
In einem Interview mit Deutschlandfunk Kultur betonte der Professor für Fundamentaltheologie Magnus Striet von der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg die Bedeutung von Freundschaft, Liebe, Humanismus und Verpflichtung gegenüber dem Guten und anderen Menschen, die in den Büchern von Rowling herausgearbeitet werden.
Auch der methodistische Pfarrer Peter Ciaccio hebt hervor, dass die Harry-Potter-Bücher den Dualismus überwinden, der in einigen altertümlichen Religionen und christlichen Häresien vorkommt. Sie präsentieren weder die magische Welt von Harry noch die Welt der Nicht-Magier als ideale Welt im Gegensatz zur anderen. Tatsächlich spielen zahlreiche christliche Motive eine wesentliche Rolle in der Handlung, einschließlich der Überwindung des Bösen durch die Kraft der Liebe.
Insgesamt zeigt die Verbindung zwischen Harry Potter und der Kirche auf beeindruckende Weise, wie Literatur und Spiritualität miteinander verwoben sein können. Die Harry-Potter-Romane sind nicht nur fantastische Abenteuer, sondern auch eine Quelle für tiefgreifende moralische und theologische Reflexionen. Sie erinnern uns daran, dass gute Geschichten die Kraft haben, Herzen zu berühren und positive Werte zu fördern, unabhängig von ihrem magischen Kontext.
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